Rezension IV zu: Académie Royale de Peinture et de Sculpture

»Ihr Buch gehört in jede Fachbibliothek, …«

Dieses Buch ist ein Handbuch – eine etwas altbacken klingende, aber zutreffende Formulierung, hinter der sich ein umfassender Anspruch, aber auch Einschränkungen bezüglich der Lesbarkeit verbergen.

Zunächst zum Anspruch, den die Autorin selbstbewusst bereits im ersten Satz ihres Vorwortes postuliert: „Dieses Buch hat den Ehrgeiz, alle Fragen zur fast eineinhalb Jahrhunderte lang existierenden Académie Royale de Peinture et de Sculpture zu beantworten.“ (S. 13) Zweifellos ist Gudrun Valerius eine exzellente Kennerin der französischen Kunsttheorie und akademischen Ausbildungsgeschichte des 17. Jahrhunderts. Sie hat dies in ihrer Dissertation über das Antikenstudium der französischen Grafiker dieser Epoche eindrücklich belegt, was – selten genug! – auch von der französischen Fachwelt gewürdigt und mit der Aufforderung versehen wurde, möglichst bald eine französische Übersetzung folgen zu lassen.

Und tatsächlich: Bislang vermisste man in erstaunlicher Weise eine zusammenfassende Geschichte der „Académie Royale“, obwohl die zugrunde liegenden Quellen – etwa die Sitzungsprotokolle – in Editionen des 19. und 20. Jahrhunderts vorliegen. Erstaunlich auch deshalb – und umso größer das Verdienst der vorliegenden Arbeit – weil wir es ja bei der „Académie Royale“ nicht mit irgend einer beliebigen der in der Zeit des Absolutismus entstandenen Kunstakademien oder Schulen zu tun haben, wie sie auch etwa in Rom, Florenz, Bologna, Nürnberg, Turin oder Brüssel entstanden, sondern mit der in Fragen der Kunst tonanagebenden Institution Europas.

[…]

Aber wir wollen nicht akademischer sein als die angesehenen und höchst ehrenwerten Mitglieder der „Académie Royale“, deren 145-jährige wechselvolle Geschichte erstmals und umfassend vorgelegt zu haben das große Verdienst von Gudrun Valerius ist: Ihr Buch gehört in jede Fachbibliothek, die sich der französischen und europäischen Kunstgeschichte widmet.

Mario Kramp

 

Die vollständige Rezension von Mario Kramp finden Sie im Journal für Kunstgeschichte/ of Art History, 15. Jahrgang 2011, Heft 2, Seite 95-101

 

Oder als pdf-Datei zum Downloaden:

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